GESchichtsanalytik

Was ist Geschichtsanalytik?

Geschichtsanalytik ist Analyse der Geschichte.

 

Geschichte ist das, was Historiker über die tatsächlich abgelaufene Vergangenheit bislang herausgefunden haben (genauer: glauben,

herausgefunden zu haben), d.h. das, was auch an Universitäten und Schulen gelehrt wird. Die offizielle Geschichte ist jedoch nur ein Modell der tatsächlichen Vergangenheit (für eine ausführliche Erläuterung des Unterschiedes zwischen Vergangenheit und Geschichte siehe Video 4 ganz unten). Dieses Modell kann natürlich auch falsch sein.

 

Besonders problematisch ist hierbei der Zeitraum, für den Otto Brunner den Begriff “Alteuropa“ geprägt hat, also die Antike, das Mittelalter und die Frühe Neuzeit. Das, was wir über diese Zeiten zu wissen glauben, insbesondere über die Antike und das Mittelalter, stammt zum größten Teil aus der Lektüre weltanschaulich und literarisch geformter Berichte. Nur zu einem sehr geringen Teil haben wir von den vermeintlichen Tatsachen dieser Zeit Kenntnis durch Zeugnisse, die den Handlungen der damals Lebenden selbst entstammen (sogenannte “Überreste“, "Zeitzeugnisse"). Hier besteht ein entscheidender Unterschied zur Moderne.

 

Der in der Informatik bekannte (aber schon in den 1950er Jahren unter Amateurfunkern verwendete) Begriff “Hacking“ wird hier verstanden als eine unkonventionelle Methode zur Erlangung von Informationen, die mit Hilfe der derzeitigen Methoden der Geschichtswissenschaft nicht zugänglich sind.

 

=> History Hacking

 

Welche Methoden kennt die Geschichtsanalytik?

Eine Analyse (von griech. ἀνάλυσις análysis “Auflösung“) ist eine systematische Untersuchung, bei der das untersuchte Objekt oder Subjekt in Bestandteile (Elemente) zerlegt und auf Grundlage von Kriterien erfasst werden. Anschließend werden diese geordnet, untersucht und ausgewertet. Insbesondere betrachtet man Beziehungen und Wirkungen (oft: Wechselwirkungen) zwischen den Elementen.“ [wikipedia]

 

Geschichtsanalytik bedient sich – neben geisteswissenschaftlicher Textanalyse - insbesondere der Methoden, die aus der Mathematik, der Informatik und den Naturwissenschaften bekannt sind.

 

Hierzu gehören statistische Methoden, durch deren Anwendung auf die Geschichte der Mathematiker Anatoli Fomenko bekannt wurde ("History: Fiction or Science?"). Diese Analysen ergeben nach Fomenko, dass die gesamte Geschichte der Antike und des Mittelalters eigentlich nur aus Wiederholungen immer derselben wenigen Geschichten besteht. Die Abfolge der Herrscher und der Ereignisse dieser Jahrtausende sind nach Fomenko nur geringfügig abgeänderte Duplikate von nur wenigen tatsächlichen Geschichten.

Z.B. Korrelation der Geschichte des alttestamentlichen Israel mit dem Karolingerreich und dem Heiligen Römischen Reich (aus "Wer war Karl der Große wirklich?", S. 24):

Der Autor Mai 2016
Der Autor Mai 2016

Die von Mario Arndt entwickelte Strukturanalyse untersucht die Abfolge von Herrschern sowie anderer markanter Ereignisse daraufhin, ob sich darin Muster und Algorithmen befinden.

 

Die Analyse zeigt z.B., dass die Namen der römisch-deutschen Könige von 911 bis 1313 nach folgender Kombination von sich wiederholender und wachsender Musterfolge (engl. repeating pattern und growing pattern) angeordnet sind:

  1. Konrad

  2. Heinrich

  3. Liste beliebiger Namen der Länge x, wobei x+1 die Länge des nachfolgenden Abschnitts ist, mit x1=3. Dies ist also eine rekursive Definition mit x2=4, x3=5 und x4=6.

  4. Heinrich

Dieses Muster wiederholt sich in der genannten Zeit insgesamt viermal und lässt sich also durch einen Algorithmus beschreiben [siehe “Die wohlstrukturierte Geschichte",

S. 42 ff.]. Zur Veranschaulichung sind die genannten Elemente a) – d) in der folgenden Abbildung farbig markiert.

 

 

 

Die Anwendung der aus der Mathematik bekannten Analysis auf Datenreihen zeigt bei der Untersuchung der Werte der historischen Schwankungen der Erdrotation (deren Werte aus der Auswertung von historischen Texten stammen) interessante Wendepunkte der Kurven der Ableitungen (aus “Astronomie und Chronologiekritik“, S. 20-25):

 

 

 

Die Wendepunkte entsprechen natürlich auch in etwa den Wendepunkten in R.R.Newtons Kurve von D´´ der Elongation des Mondes, da die Quellen dafür weitgehend identisch sind: die Finsternisberichte. Newton kommt nicht umhin, auf das Wirken bislang unbekannter Kräfte zu schließen [Newton 1970 und 1972]. Unzicker ist wohl nicht der einzige Physiker, der hier “eine Anomalie der Gravitationskonstanten oder gar im Zeitablauf“ vermutet [Unzicker 2010: “Vom Urknall zum Durchknall“, S. 82]. Mit letzterem hat er sicherlich recht. Allerdings geht es nicht um die physikalische Zeit, sondern um die vom Menschen konstruierte Chronologie.

 

Es gibt drei Möglichkeiten:

  1. Es gibt bislang noch unbekannte physikalische Kräfte, die zu den Anomalien geführt haben,

  2. Die heutigen physikalischen Gesetze galten in der entfernten Vergangenheit nicht,

  3. Die offizielle Chronologie ist falsch und 1. und 2. treffen nicht zu.

Mein diesbezüglicher Vorschlag zur chronologischen Einordnung der überlieferten Finsternisberichte, der diesem Kapitel folgt, geht von Möglichkeit 3 aus. Alle anderen bisher geäußerten Vorschläge, z.B. der offiziellen Geschichte oder auch einiger alternativer Autoren, gehen von Möglichkeit 1 oder 2 aus.


 

Wie geht es nun weiter?

 

Quelle: https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=OuJ87X9YX3c

 

Zunächst einmal stellt sich die grundsätzliche Frage:

Rote oder blaue Pille?

Mein Rat: Nehmt dieselbe Farbe wie Neo!

 

Klick!


Geschichte der Geschichtsanalytik

Aus dem Jahre 2008 ein Vortrag (Teil 1-4) von Eugen Gabowitsch (1938-2009), dem Gründer des Forums "Geschichte und Chronologie",

(in Teil 4 eine ausführliche Erläuterung des Unterschiedes zwischen Vergangenheit und Geschichte):


Links zu weiteren Geschichtsanalytikern und Chronologiekritikern